Kloster Neustift

Das Weingut
Wenn man über die Geschichte des Weinbaues in Südtirol spricht, so darf das Augustiner Chorherrenstift Neustift nicht unerwähnt bleiben. Mit seiner fast 900 Jahre alten Weinbaugeschichte ist es der älteste heute noch aktive Weinproduzent Südtirols und sogar der zweitälteste Betrieb Italiens.
Auf 86 Hektar produziert die Stiftskellerei rund 800.000 Flaschen Wein, davon sind 26 Hektar in Eigenbesitz, weitere 60 Hektar gehören langjährigen Lieferanten, die sich vor 60 Jahren zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen haben und seitdem das Kloster mit Trauben beliefern. 80 Prozent des produzierten Weines stammt von weißen, 20 Prozent von roten Sorten.
Dabei kommen die Trauben für die Rotweine von Weinbergen in Eppan und Bozen, die das Kloster ab der Mitte des 17 Jahrhunderts erworben hat. Zum einen ist dies die knapp 2 ha große Lage Mariaheim südwestlich des Stadtzentrums von Bozen, die zur Gänze mit Lagrein bepflanzt ist, sowie der sich in Girlan befindende Marklhof, von wo die Trauben für den Blauburgunder und den Vernatsch, sowie ein Teil der Trauben für den Sauvignon Blanc kommen.
Die Trauben für die Weißweine werden hingegen fast zur Gänze im Eisacktal produziert. Wichtigste Sorte ist heute der Kerner, gefolgt vom Gewürztraminer, Pinot Grigio, Sylvaner und Müller Thurgau.

Die Philosophie
Im Mittelpunkt der Weinproduktion der Stiftskellerei Neustift steht der Qualitätsgedanke.
In zwei Produktlinien werden insgesamt 25 verschiedene Weine produziert. Bei der der klassischen Linie liegt der Fokus in der Aromatik, der Frische und der Trinkigkeit der Weine. Für die Weine der Praepositus Linie, die den 58 bisherigen Äbten des Klosters gewidmet sind, werden hingegen nur Trauben aus den besten Lagen verwendet. Durch die Selektion und die geringen Erträge haben die Weine mehr Struktur, Komplexität und Länge.

Die Geschichte
Die Stiftskellerei Neustift zählt zu den ältesten aktiven Kellereien der Welt. Schon bei der Gründung im Jahr 1142 wurde Kloster Neustift von Reginbert von Säben großzügig mit Höfen und Grundstücken, darunter auch Weinbergen, ausgestattet. So bestätigte Papst Alexander III. bereits im Jahr 1177 dem Stift den Besitz von Weingärten in der näheren Umgebung. Durch Schenkungen, Stiftungen, Kauf und Tausch erwarb das Kloster einen ansehnlichen Besitz an Weinbergen; bis zum heutigen Tag ist das Kloster von Weinbergen umgeben. Sie erstrecken sich vom Kloster auf einer Höhe von 600 Metern über steile Hänge empor bis auf 900 Meter. Seit jeher werden die Trauben in der stiftseigenen Kellerei zu Weinen verarbeitet.

Zu Gast im Weingut
Die Neustifter Weiß- und Rotweine können vor Ort im Stiftskeller verkostet werden, dazu werden Südtiroler Spezialitäten wie Speck, Käse, Kaminwurzen und Schüttelbrot gereicht. Im Klosterladen werden die eigenen Produkte zum Verkauf angeboten. Daneben gibt es ganzjährig Führungen in den Weinbergen mit Verkostung, die Termine finden sich auf der Internetseite des Kloster Neustift.