Stiftung Kartause Ittingen - Warth (Schweiz)

Das Weingut 

Die Stiftung Kartause Ittingen führt die jahrhundertealte Tradition des Weinbaus in den ehemals klösterlichen Weinbergen weiter. Die insgesamt 8 Hektaren Weinreben der Kartause Ittingen wachsen  an den Südhängen des Thurtales, in Braunerdeböden auf Ablagerungsgestein. Besonders erwähnenswert ist die Lage «Kirchwingert», handelt es sich dabei doch um einen der steilsten Rebberge des Thurgau. Neben den traditionellen Hauptsorten Müller-Thurgau und Blauburgunder bereichern Sorten wie Pinot Gris, Sauvignon Blanc, Dornfelder und St. Laurent, aber auch pilzwiderstandsfähige Kreuzungen wie Seyval Blanc und Maréchal Foch unser Sortiment. Erklärtes Ziel unserer Sortenvielfalt ist, möglichst für jeden Gast bei jeder Gelegenheit einen passenden Wein bereit zu haben.

Die Stiftung Kartause Ittingen betreibt heute einen Seminarhotelbetrieb, ein Heim mit Tagesstruktur für 60 Menschen mit einer psychischen oder geistigen Beeinträchtigung und einen landwirtschaftlichen Gutsbetrieb mit Milchwirtschaft, Ackerbau, Wein- und Obstbau, mit dem Ziel, den Unterhalt dieses Kulturdenkmals von nationaler Bedeutung eigenwirtschaftlich sicherzustellen. Daneben fanden auch zwei Museen Platz in den alten Mauern, ein historisches Museum und das Kunstmuseum Thurgau.   

Die Philosophie

Das heutige Betriebskonzept der Kartause Ittingen baut auf klösterlichen Werten auf: Gastfreundschaft, Bildung, Selbstversorgung, Fürsorge, Spiritualität und Kultur. Diese Werte werden im betrieblichen Alltag in einer den heutigen Verhältnissen angepassten Art und Weise gelebt.

Unser selbstauferlegtes Prinzip im Weinbau heisst: Wir bieten unseren Kunden jahrgangstypische, zu 100% unverschnittene und ehrliche Weine von möglichst hoher Bekömmlichkeit an. Alle unsere Rebberge werden nach den Richtlinien des ökologischen Leistungsnachweises bewirtschaftet. Eine strenge Ertragsregulierung zugunsten der Qualität ist für uns so selbstverständlich wie der sehr zurückhaltende Einsatz von Hilfsstoffen sowohl im Anbau wie auch in der Kelterung.

Die Geschichte

1150 Gründung des Augustiner Chorherrenstift Ittingen
1461 Der Kartäuser-Orden kauft das Kloster
1848 Aufhebung des Klosters durch den Kanton Thurgau
1876 Die Familie Fehr kauft das Kloster und betreibt einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb
20. April 1977 Gründung der Stiftung Kartause Ittingen

Der Weinbau spielte in der Geschichte Ittingens seit dem Mittelalter eine wichtige Rolle. Eine eigentliche Blüte aber erfuhr er unter den Kartäusern ab Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Auflösung der Kartause 1848. Aus den Aufzeichnungen des Procurators Pater Josephus Wech, der die Güter der Kartause Ittingen von 1743-1761 verwaltete, geht hervor, dass der Weinbau in jenen Jahren der einträglichste Wirtschaftszweig der Kartause war und gefördert wurde. Pater Josephus setzte viel auf die Qualitätsverbesserung der Weine und gab Anleitung zur Sortenwahl, Fasspflege und Weinbehandlung.

Als das Kloster 1836 unter Staatsaufsicht gestellt wurde, wies die Inventur einen Lagerbestand von 13’000 Hektolitern Wein auf. In den Jahren 1841-1848 wurden durchschnittlich 2‘500 Hektoliter jährlich eingekellert, was damals der Ernte von etwa 200 ha Rebland entsprach, oder 10-15 % der damaligen Rebfläche des Kantons Thurgau.

Auf Grund solcher Zahlen muss die Kartause Ittingen in jener Zeit einer der bedeutendsten Weinhandelsbetriebe zumindest der Schweiz, wenn nicht Europas gewesen sein. Zur Zeit der Familie Fehr in Ittingen (1867-1977) wurde auf den Weinhandel verzichtet. Kurz vor der Stiftungsgründung 1977 wurden die Ittinger Rebberge verpachtet, bis sich die Stiftung 1989 entschloss, den Weinbau fortan wieder in eigener Regie zu führen.

Zu Gast im Weingut

Am besten geniesst man den Wein im Restaurant Mühle in der Kartause Ittingen, zusammen mit eigenen Produkten aus dem Gutsbetrieb, aus unserer Käserei, Metzgerei, Bäckerei, Fischzucht und Gärtnerei.
Die Weine können auch im Klosterladen an sieben Tagen in der Woche gekauft werden. Weindegustation und -kauf finden jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr oder nach Vereinbarung statt. Alljährlich am 1. Mai laden die Ostschweizer Weinbaubetriebe zum «Tag der offenen Weinkeller» ein; auch die Kartause Ittingen.                                                

Kontakt

Stiftung Kartause Ittingen
Weinbau
8532 Warth
Schweiz

Tel: +41 (0)52 748 44 11
Fax: +41 (0)52 748 44 55
E-Mail info@kartause.ch
www.kartause.ch

 

Ansprechpartner
Procurator: Heinz Scheidegger
Leiter Weinbau: Jens Junkert
Marketing/Verkauf: Corinne Rüegg

Öffnungszeiten
Die Kartause Ittingen ist täglich frei zugänglich und Restaurant, Museen und Klosterladen sind täglich geöffnet. Die  Öffnungszeiten finden Sie auf unserer Website.